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Nordrhein-Westfalen: Essen

Mitten in Sommerhitze: Busfahrer verbietet Kindern zu trinken

Ein Busfahrer am Essener Hauptbahnhof hat zwei fünfjährigen Kindern das Trinken im Bus verboten – und das bei extremer Sommerhitze am vergangenen Samstag.

Auch kleine Kinder müssen verzichten

Am Samstag zeigte das Thermometer nicht nur in Essen über 30 Grad. Doch für einen Busfahrer der Essener-Verkehrs-AG war dies kein Grund, zwei Kleinkindern das Trinken in seinem Bus zu gestatten. Kathrin Heiderich  war am Samstagabend mit ihren beiden Kindern am Hauptbahnhof in das öffentliche Verkehrsmittel eingestiegen. Schnell bekamen die Kleinen bei der Hitze Durst, woraufhin sie ihnen ihre Trinkpäckchen geben wollte. Doch die Rechnung hatte sie ohne den Busfahrer gemacht – der verbot ihren Kindern kurzerhand das Trinken.

Mutter lässt auf Facebook Ärger freien Lauf

Auf Facebook machte die zweifache Mutter ihrem Ärger Luft. „Ich kann verstehen, dass kein Alkohol getrunken werden darf oder just for fun, aber wir reden hier von kleinen Kindern“, schreibt  sie erbost. „Meine Kinder sind knallrot im Gesicht“, trotzdem hätten sie nicht trinken dürfen. Sie ergänzt: Hätten die beiden Fünfjährigen einen Kreislauf-Zusammenbruch erlitten – sie hätte das Verkehrsunternehmen dafür verantwortlich gemacht.

Keine Ausnahmen gestattet

Was sagt die Essener Verkehrs-AGzu den schweren Vorwürfen? Für das Unternehmen ist die Sache eindeutig: Essen und Trinken seien im Bus nicht gestattet. Das habe vor allem hygienische Gründe, damit Sitze nicht verschmutzt werden, erklärte Evag-Sprecherin Sylvia Neumann gegenüber „Der Westen“.

Es gebe allerdings eine Ausnahme: Wasser trinken sei in den Bussen erlaubt. „Die Flasche wird aufgeschraubt, getrunken, und wieder zugeschraubt. Mütter mit kleinen Kindern haben in der Regel ungesüßte Flüssigkeiten in verschließbaren Behältnissen bei sich, um ihre Kinder gegen den Durst trinken zu lassen“, erklärte die Sprecherin. Da die Mutter nur süße Getränke für ihre Kleinen dabei hatte, musste der Nachwuchs auf das Trinken im Bus verzichten – wie alle anderen Fahrgäste auch.  

Quelle: Express, Der Westen