Sorgt der aktuell anhaltende Spätwinter dafür, dass es in diesem Jahr weniger Mücken gibt? Forscher haben hier eine klare Antwort: Nein. „Egal, wie viele oder wenige den Winter überleben - entscheidend sind die Witterungsverhältnisse im Frühling“, sagt Mücken-Expertin Doreen Walther vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg bei Berlin.
Es komme vor allem auf die feuchten Brutplätze an, wo sie ihre Eier ablegen können – und davon gebe es derzeit jede Menge. Auf den Feldern im Flachland sind Sölle und Wasserlöcher beispielsweise gut gefüllt, auf Wegen gibt es zahlreiche Pfützen, teils stehen komplette Wiesen unter Wasser. Ohnehin seien heimische Mückenarten äußerst frostresistent. „Sie haben ein eingebautes Frostschutzmittel, mit dessen Hilfe sie in Kellern, auf Dachböden oder in Kaminholzstapeln gut über den Winter kommen.“
Die meisten Plagegeister hätten bereits im Herbst Blut gesogen, seien befruchtet worden und warteten nur darauf, ihre bis zu 300 Eier ablegen zu können. Auch die aus den Tropen eingewanderte Asiatische Buschmücke habe sich nach neuestem Erkenntnisstand der Kälte angepasst. Die Tierchen überleben bei Temperaturen bis zu minus 20 Grad!