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Verwirrung um Namensgebung

Warum heißt das Sturmtief Sabine?

Seit Sonntag fegt Sturmtief „Sabine“ über Deutschland hinweg. Doch warum heißt es eigentlich so? Wer ist für den Namen verantwortlich und warum kursiert noch der Sturmtiefname "Ciara"?

Tiefs 2020 weiblich

In Großbritannien heißt der Sturm „Ciara“, in Deutschland wird er „Sabine“ genannt. Aber warum trägt er eigentlich diesen Namen? Seit 2002 können Privatpersonen eine „Wetter-Patenschaft“ übernehmen, heißt es bei der Deutschen Presse-Agentur. Dabei „taufen“ sie Tief-, aber auch Hochdruckgebiete mit ihrem Vornamen. Ein Tief kostet dabei bei der Wetter-Patenschaft des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin 199 Euro, ein Hoch dagegen 299 Euro.

Während dieses Jahr Tiefs weibliche Namen tragen, werden Hochs mit männlichen Vornamen benannt. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, geht das jetzige Orkantief auf eine Frau namens Sabine Kaufmann zurück. Weitere Angaben zu ihrer Person sind bei der Freien Universität nicht hinterlegt. Wer auch immer sie ist, für 299 Euro hat sie diesem aktuellen Tiefdruckgebiet ihren Namen gegeben, das zur Zeit ganz Deutschland in Atem hält. Es ist also einem Zufall zuzuschreiben, dass der Sturm einen weiblichen Namen trägt, denn jedes Jahr wechselt man die Vornamen ab. 2021 werden Tiefdruckgebiete wieder männliche Namen tragen.

Namen werden nach gerade und ungeraden Jahreszahlen abgewechselt

Die Idee der Namensgebung für Luftdruckgebilde hatte 1954 die damalige Studentin und spätere „ZDF-Wetterfee“ Karla Wege. Sie regte am Institut an, Tiefs weibliche und Hochs männliche Namen zu geben. So wurde es fast ein halbes Jahrhundert gehandhabt, bis es 1998 zu einer Diskussion über Diskriminierung kam.

Tiefdruckgebiete mit meist schlechtem Wetter mit weiblichen Vornamen zu besetzen sowie sonnige Hochs mit männlichen zu benennen, sei eine „unsachliche Zweckentfremdung menschlicher Vornamen“. Nun wechselt man die Namen je nach geraden oder ungeraden Jahreszahlen ab.

Während das Sturmtief in Deutschland Sabine heißt, wird der Sturm in Europa „Ciara“ genannt. Der Name stammt vom Met Office, dem nationalen meteorologischen Dienst des Vereinigten Königreichs. Die Behörden der Niederlande sowie Irlands folgen diesem Namen.

Quelle: dpa