Inhalt
Hecheln allein reicht nicht aus
Das schöne Wetter kann für jede Menge Spaß sorgen, doch es birgt gerade für unsere Haustiere auch einige Risiken. Denn nicht nur für uns Menschen können die hohen Temperaturen ganz schön anstrengend sein, auch die Vierbeiner können unter der Hitze leiden. Daher ist es laut dem Deutschen Tierschutzbund besonders wichtig, dass Halter*innen bei steigenden Temperaturen und zunehmender Sonneneinstrahlung ihre Tiere besonders gut beobachten, um eventuelle Veränderungen in ihrem Verhalten sofort zu bemerken und entsprechend schnell handeln zu können.
Da Hunde und Katzen zu wenige Schweißdrüsen besitzen, können sie sich damit nicht genügend Abkühlung verschaffen. Ihr Kühlssystem funktioniert viel schlechter als bei uns Menschen, das bedeutet, dass ihnen die Hitze auch mehr zu schaffen macht. Wird den Tieren zu heiß, versuchen sie sich mittels Hecheln herunterzukühlen. Doch das allein reicht auf Dauer nicht aus, sie sind auf die Hilfe ihrer Frauchen und Herrchen angewiesen.
Hitzschlag erkennen
Erste Anzeichen einer Überhitzung bei Hunden sind starkes Hecheln und Unruhe. Schwere Herz-Kreislaufstörungen lassen sich durch stark gerötete oder sehr blasse Schleimhäute, eine flache Atmung, verlangsamte Reaktionen und apathisches Verhalten feststellen. Auch Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen, Zittern und schließlich Bewusstlosigkeit sind dringende Warnsignale eines Hitzschlags. Ernst zu nehmende Symptome bei Katzen sind unruhiges Auf- und Abgehen, Unruhe, starkes Hecheln während sie auf dem Bauch liegen. In diesen Fällen sollte möglichst schnell eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.
Für genügend Flüssigkeit sorgen!
Ob Hund, Katze, Hamster und Co., sie kühlen sich nicht durch Schwitzen ab, sondern durch Hecheln und Trinken. Da die Tiere besonders durchs Hecheln an Flüssigkeit verlieren, müssen sie jederzeit mit ausreichend Wasser versorgt werden. Dies ist überlebenswichtig, um die Tiere vor Austrocknung und einem lebensbedrohlichen Anstieg der Körpertemperatur zu schützen. Der Napf sollte niemals leer sein und auch für unterwegs sollten vor allem Hundehalter*innen immer etwas Wasser dabei haben, empfiehlt die Tierschutzorganisation PETA.
Spaziergänge auf frühen Morgen oder späten Abend schieben
Da Hunde ihre Warnsignale gerne mal ignorieren und trotz größter Hitze losspurten, wenn es zum Beispiel um ein Leckerli oder ein Stöckchen geht, sollte man darauf achten, dass man das Toben sowie die Gassirunden auf den frühen Morgen oder in den Abend verlegt, damit die Ozonbelastung weder Herrchen oder Frauchen noch dem Tier schaden kann.
Gerade bei älteren Tieren kann es zu Kreislaufproblemen kommen, wenn sie in der Mittagssonne spazieren gehen. Damit die Vierbeiner einen kühlen Kopf behalten, empfehlen sich schattige Plätze und Wege mit großen Bäumen und Sträuchern, die Schutz vor der Sonne bieten - gerne auch Waldwege. Vor allem Asphalt und Pflastersteine sollte man meiden, denn diese können sich sehr stark aufheizen und zu Verbrennungen an den empfindlichen Pfoten führen. Am besten einmal den Selbsttest machen: Handoberfläche für mindestens fünf Sekunden auf den Boden legen. Ist der Weg unangenehm heiß, sollte man auch seinen Hund nicht darüber gehen lassen.
Statt "trockene Märsche" sind auch Badetouren eine gute Idee, um für Abkühlung zu sorgen. Viele Hunde lieben es in einen See oder Bach zu springen.
Sonnenbrandgefahr auch bei Tieren
Nicht nur wir Menschen können uns bei schönstem Sommerwetter einen Sonnenbrand einfangen, auch unsere Tiere sind nicht gänzlich davor gewappnet. Katzen suchen sich zwar instinktiv ein kühles Plätzchen im Schatten, dennoch kann ein wenig unparfümierte Sonnenmilch - am besten für sensible Haut oder Kindersonnencreme - auf Ohren und Nase Abhilfe schaffen, empfiehlt Tierärztin Katja Adamik gegenüber "Focus Online". Besonders Tiere mit einem hellen Fell und heller Haut können einen Sonnenbrand bekommen. Hautstellen, die mit wenig Fell bedeckt sind, wie die Ohren, Nasenrücken und Nasenspitze, sollten daher eingecremt werden.
Auch wenn ein kurzes Fell im Sommer für Abkühlung bei Hunden sorgen kann, sollte es nicht zu kurz geschoren werden, denn es schützt das Tier gleichzeitig vor der Sonne. Viel wichtiger ist eine ausreichende Fellpflege. Das regelmäßige Kämmen und Bürsten sorgt für Abkühlung, denn nur so kann Luft an die Haut kommen und man beugt Verfilzungen vor.
Kühle Orte zum Ausruhen anbieten
Ist es richtig warm, freuen wir uns doch alle über einen kühlen Raum zum Entspannen. So geht es auch unseren Haustieren, die sich bei extremer Hitze auch gerne an einen kühlen Ort zurückziehen. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass die Zimmer rechtzeitig abgedunkelt werden, damit sie durch die Sonne nicht unnötig aufgeheizt werden. Hier kann zum Beispiel Rettungsfolie an den Fenstern helfen, dass der Raum schön kühl bleibt.
Die Vierbeiner bevorzugen vor allem innenliegende Flure, kühlende Fließen oder Steinplatten sowie Kellerräume, in die sie sich zurückziehen können. Wer dies nicht anbieten kann, kann über die Anschaffung einer Kühlmatte nachdenken.
Hunde nicht im Auto zurücklassen
Trotz wiederholter Warnungen kommt es immer wieder zu Fällen, in denen Hunde in überhitzten Autos kollabieren. Tiere sollten niemals im Auto zurückgelassen werden, denn die hohen Temperaturen verwandeln den Innenraum eines Autos schon nach zehn Minuten in eine Todesfalle. "Wer ein Tier bei Hitze im Auto zurücklässt, handelt verantwortungslos und verstößt gegen die Tierschutz-Hundeverordnung", heißt es vom Deutschen Tierschutzbund. Es reicht auch nicht aus, den Wagen im Schatten zu parken oder das Schiebedach oder ein Fenster zu öffnen. Diese Maßnahmen bringen nicht genügend Abkühlung.