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Toter Feldhase in Baden-Württemberg

Weiterer Fall von Hasenpest wird publik

Bei einem Hasen im baden-württembergischen Aalen wurde der Erreger der Hasenpest (Tularämie) nachgewiesen. Erst im vergangenen Sommer war ein Tier in Rheinland-Pfalz (Kreis Mayen-Koblenz) daran erkrankt. Das Gefährliche: Auch Menschen können sich infizieren.

Hasenpest-Alarm in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz

Wie der Geschäftsbereich Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des Landratsamts informiert, wurde bei einem tot aufgefundenen Feldhasen in Aalen-Wasseralfingen als Todesursache eine Infektion mit dem Erreger der Hasenpest (Tularämie) festgestellt.

Schon im vergangenen Juli hatte auch das Landesuntersuchungsamt (LUA) von Rheinland-Pfalz auf die Gefahren für Menschen hingewiesen, nachdem in der Vulkaneifel im Kreis Mayen-Koblenz ein an Hasenpest erkrankter Nager gefunden worden war.

Auch Menschen können an der Hasenpest erkranken

Vor allem Jäger, Landwirte und Landschaftsgärtner gehören zur Risikogruppe. Infektionen des Menschen mit dem Erreger der Tularämie sind in Deutschland zwar sehr selten, aber sie kommen vor. Der Mensch kann sich durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder mit Ausscheidungen, Blut und Organen infizierter Jagd- und Wildtiere anstecken.

Auch eine Infektion durch Inhalation von erregerhaltigem Staub, z.B. bei der Bearbeitung von Getreide (Ernte, Dreschen), das mit Sekreten und Exkreten infizierter Nagetiere kontaminiert ist, ist möglich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.

Grippeähnliche Symptome 

Bei dem Erreger der Tularämie handelt es sich um ein Bakterium (Francisella tularensis). Nach der Ansteckung tritt bei Menschen meist hohes Fieber auf. Je nach Ausprägung des Erregers können auch Geschwüre  oder eitrige Entzündungen entstehen. Zudem können Symptome wie Luftnot, Bauchschmerzen oder Durchfall hinzukommen.

Nach einem Kontakt mit einem erkrankten Tier sollte umgehen ein Arzt aufgesucht werden, der mit Antibiotika behandelt. Die Heilungschancen sind insgesamt gut, komplizierte Verläufe kommen aber vor.

So verhältst Du Dich richtig!

Tiere, die an der Hasenpest erkrankt sind, haben kein typisches Fluchtverhalten mehr. Sie sind sehr apathisch und haben keinerlei Scheu mehr vor Menschen. Dennoch sollte man die Kaninchen unter keinen Umständen berühren. Auch Hunde sollten mit ihnen nicht in Kontakt kommen. 

Wer einen auffälligen Hasen entdeckt, sollte das dringend dem Veterinäramt der Kreisverwaltung melden!

Quelle: Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz / Landratsamt Aalen