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LKW rast auf Weihnachtsmarkt: Zwölf Tote

Auf dem Weihnachtsmarkt in der Nähe der Berliner Gedächtniskirche ist am Montagabend nach Polizeiangaben vermutlich ein Anschlag mit einem Lastwagen verübt worden. Mindestens zwölf Menschen starben, Dutzende wurden verletzt. Die Polizei geht von einer vorsätzlichen Tötung aus.

Was wir bisher wissen

Gestern Abend gegen 20 Uhr fuhr der dunkle Lastwagen mit hoher Geschwindigkeit von der Kreuzung Kantstraße und Budapester Straße kommend 50 bis 80 Meter lang über den Markt, riss mindestens zwölf Menschen in den Tod und verletzte 49. Erst auf der Budapester Straße kam der LKW wieder zum Stehen. Der Lastwagen der Marke Scania ist ein Sattelschlepper mit polnischem Kennzeichen. Er gehört einer polnischen Spedition.

Wer saß im LKW?

Der Fahrer flüchtete nach der Tat. Ein Verdächtiger wurde nach Polizeiangaben später nahe der Siegessäule im Berliner Tiergarten von der Polizei festgenommen. Der Mann wird derzeit vernommen. Die Hintergründe zur Tat sind derzeit völlig unklar.

Ein weiterer Mann, der auf dem Beifahrersitz saß, starb an der Unfallstelle. In der Nacht zu Dienstag bestätigte die Berliner Polizei, dass es sich um einen polnischen Staatsbürger handelt.

Es ist unklar, wie der Täter in Besitz des LKWs gekommen ist. Der Chef der polnischen Spedition sagte, Ariel Z., sagte der Fahrer sei seit Montagnachmittag nicht mehr zu erreichen gewesen. Für ihn könne er die Hand ins Feuer legen, dass er kein Attentäter sei. "Ihm muss etwas angetan worden sein", mutmaßte er.

LKW wurde vorsätzlich in die Menschenmenge gesteuert

Die Polizei Berlin twitterte dazu am frühen Dienstagmorgen, dass davon ausgegangen wird, dass der LKW vorsätzlich in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt fuhr. Sie spricht von einem "vermutlich terroristischen Anschlag".

Auch Bundespräsident Joachim Gauck ist geschockt von den schrecklichen Vorfällen in Berlin: „Ein schlimmer Abend für Berlin und unser Land, der mich wie zahllose Menschen sehr bestürzt.“

Notfallnummer für Angehörige

Für Angehörige ist eine Notfallnummer geschaltet worden: 030-54023111. Auch wer Hinweise zu dem mutmaßlichen Anschlag hat oder jemanden vermisst, soll diese Nummer wählen und nicht den Notruf, betonte die Polizei.
Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe übernahm die Ermittlungen.

Erst Videos und Bilder kursierten bereits kurz nach dem schrecklichen Vorfall im Netz. Die Bilder zeigen erschütternde Szenen.

Quelle: Polizei Berlin, dpa