Dutzende Autofahrer blockieren Rettungsgasse

Ein Angestellter einer Gerüstbaufirma war von einem Gerüst an der Brücke der L3113 fünf Meter tief auf die Autobahn gestürzt. Sofort rückten Feuerwehr und ein Notarzt-Fahrzeug aus, um dem Verletzten zu helfen. 

Die Einsatzkräfte erlebten auf ihrem Weg allerdings eine böse Überraschung: Statt ordnungsgemäß eine Rettungsgasse zu bilden, hängten sich dutzende Autofahrer an die Rettungswägen um andere Pkw zu überholen! Der Stau verkeilte sich daraufhin völlig – fünf weitere Einsatzfahrzeuge kamen nicht mehr zur Unfallstelle durch.

Feuerwehrmann Thomas Alp erzählte gegenüber der Bild-Zeitung: „Das war unter aller Sau! Wir mussten 900 Meter zu Fuß mit unseren Rettungsrucksäcken zum Unfallort laufen, hinter uns der Notarzt mit EKG. Als wir uns bei den Autofahrern beschwerten, guckten und lachten die, meinten, wir sollen uns nicht so anstellen.“

Vom Stauende bis zur Unfallstelle benötigten die Helfer rund 30 Minuten. Glücklicherweise steckte zum gleichen Zeitpunkt ein Notarzt in einem Stau auf der Gegenfahrbahn fest und konnte Erste Hilfe leisten bis der Rettungshubschrauber landete.

Auch ein weiterer Feuerwehrmann zeigte sich fassungslos:  „Unvorstellbar, was passiert wäre, wenn das ein Verkehrsunfall mit eingeklemmten Verletzten gewesen wäre. Die Werkzeuge zur Befreiung kann man nicht einen Kilometer weit tragen. Das hätte Menschenleben gekostet. Wir haben Aufnahmen gemacht, 30 Autokennzeichen notiert und zeigen die Halter bei der Autobahnpolizei an“.

Der Zustand des verletzten Gerüstbauers ist derzeit noch kritisch: Er liegt mit mehreren Verletzungen in einer Unfallklinik.

Für Autobahnen und zweispurige Schnellstraßen gilt seit dem 1.1.2017 eine neue Regelung für die Rettungsgasse. Wir erklären HIER, wie Du Dich in Zukunft in einem Notfall auf der sicheren Seite bist.

Quelle: Bild