Der Fis-Präsident hatte in dieser Woche bereits nach dem ersten Brief in einem ORF-Interview behauptet, dass laut seinen Informationen die Namen einiger Sportler unwissentlich unter das Schreiben gesetzt wurden. Laut der «Süddeutschen Zeitung», die zusammen mit dem Schweizer «Blick» zuerst über die CVC-Offerte berichtet hatte, haben 71 Athletinnen und Athleten den zweiten Brief unterschrieben - das sind fast doppelt so viele wie beim ersten.
Shiffrin, Odermatt und fünf Deutsche bei Unterzeichnern
Zu den Unterzeichnern gehören Top-Stars wie die amerikanische Weltcup-Rekordsiegerin Mikaela Shiffrin und der dreimalige Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt aus der Schweiz. Auch die Deutschen Linus Straßer, Lena Dürr, Emma Aicher, Kira Weidle und Jessica Hilzinger sind dabei. Angesichts des Aufruhrs, die die Causa erzeugt, ist es schwer vorstellbar, dass Athleten - zumindest des zweiten Briefs - nicht wissen, was genau sie da unterzeichnet haben.
Die Sportler schreiben, dass sie generell frustriert sind und werfen der Fis vor, bei Schlüsselentscheidungen nicht angehört zu werden. Kritiker attestieren Eliasch schon seit seiner Wahl im Juni 2021 einen autoritären Führungsstil.
Eliasch-Vorwurf: Sportler erst jetzt aufgewacht
Die Sportler seien sehr wohl in die Prozesse eingebunden, entgegnete Eliasch und sagte: «Das Problem ist, dass sie sich bis letzte Woche nicht für die Arbeit interessiert haben, die wir leisten, und es brauchte erst jemanden, der ihnen die Illusion vermittelt, dass sie 400 Millionen erhalten würden, um aufzuwachen und Interesse zu zeigen.»
Die konkrete Forderung der Athleten, ein Geschäft mit dem Rechtevermarkter Infront auf Eis zu legen und dafür mit CVC zu verhandeln, lehnt Eliasch ab. Der schwedisch-britische Geschäftsmann sagte, dass die Zusammenarbeit mit Infront zur Zentralvermarktung der internationalen Medienrechte nichts mit einem möglichen Investor oder einer Kapitalbeschaffung zu tun habe. Außerdem stellte der 62-Jährige klar: «Wir haben genug Cash bei der Fis.»
Österreich gegen Infront-Deal
Der Infront-Deal könnte laut «SZ» bald wirksam werden, wenn neun von zehn Verbänden, die Weltcups ausrichten, an Bord sind. Ein Verband lehne das bislang noch vehement ab, sagt Eliasch, «und deshalb wird dieser nicht so ertragreich sein, wie er könnte.» Auf Nachfrage, ob er den Österreichischen Skiverband meine, sagte er: «Ja, ich spreche da über die Österreicher.»
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