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Gefährliche Wetterlage

Schwerer Sturm in Rheinland-Pfalz kommende Nacht

Experten warnen vor einer Extremwetterlage ab kommender Nacht. Ein schwerer Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis über 100 km/h fegt dann durch Rheinland-Pfalz und dürfte für schwere Verwüstungen sorgen.

Gefahr: Randtief Egon

Wir hatten es bereits angekündigt: Turbulente Wettertage stehen an. "Doch nun wird es offenbar extrem kritisch", so Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Portal wetter.net. Die eigentliche Gefahr für die kommend Nacht geht von Randtief Egon aus, das ab den frühen Morgenstunden innerhalb 24 Stunden mit zunehmender Verstärkung über Deutschland fegen wird.  

Eine stürmische Angelegenheit

„Egon wird ab den frühen Morgenstunden (ca. ab ein Uhr) über Deutschland ziehen. Die Luftdrucklinien sind dabei ganz dicht gedrängt und das spricht unter anderem für einen schweren Sturm. Wir erwarten selbst im Flachland orkanartige Böen bis 110 km/h. Es ist nicht ausgeschlossen, dass bei Schauer auch volle Orkanböen (um die 120 km/h) erreicht werden. In den Mittelgebirgen sind Spitzen bis 130 oder 140 km/h möglich“, so Diplom-Meteorologe Dominik Jung.

Die Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes sind hingegen etwas gemäßigter – trotzdem ist mit einem schweren Sturm zu rechnen. Der DWD spricht von Windgeschwindigkeiten bis 70 km/h in Rheinland-Pfalz, im Bergland sind schwere Sturmböen bis zu 100 km/h zu erwarten:

Rheinland-Pfalz mittendrin

Insgesamt belaufen sich alle Berechnungen darauf, dass Rheinland-Pfalz, das Saarland, Hessen und Nordrhein-Westfalen am stärksten betroffen sind. Experten warnen daher ausdrücklich: Haltet Euch in der kommenden Nacht in diesen Regionen bitte nicht im Freien auf. Es besteht Lebensgefahr durch umherfliegende Gegenstände, Äste oder umstürzende Bäume!

Ab morgen früh dann Schneechaos

Erst bringt Egon Regen, auf seiner Rückseite dann aber kalte Luft und Schneefall.  Lokal können dabei selbst im Flachland 10 bis 15 cm Schnee fallen. In der Nacht zum Freitag weitet sich der Niederschlag unter dichten Wolken rasch ostwärts aus. Dabei fällt zunehmend bis in tiefe Lagen Schnee, entlang des Oberrheins auch Regen oder Schneeregen. Vor allem im Norden von Rheinland-Pfalz sind markante oder unwetterartige Neuschneemengen bis 20 cm möglich. Die Temperatur geht auf 3 bis -1 Grad, im Bergland auf -3 Grad zurück.

Es sei an dieser Stelle nochmal gesagt: Auch Glätte und Schnee sorgen für starke Verkehrsbehinderungen am Freitagmorgen. Aber, der schwere Sturm ist deutlich gefährlicher. Man muss mit blockierten Straßen und Schienenwegen durch umgestürzte Bäume rechnen. LKWs sollten in den betroffenen Gebieten in der kommenden Nacht die Rastplätze anfahren und nicht verlassen bis der Sturm durchgezogen ist bzw. nachlässt. Auch für Autofahrer ist der starke Wind besonders auf Brücken gefährlich.

Quelle: Deutscher Wetterdienst, wetter.net