Was tun gegen die Ameisenplage?
Auf der Suche nach Nahrung
50 Prozent der Ameisen sind Materialschädlinge
Tricks gegen Ameisenbefall
Tipps im Video
Was tun gegen die Ameiseninvasion?
Häufig krabbeln die kleinen Insekten auf der Suche nach Nahrung nach drinnen. Zwar stellt der tierische Besuch für die Gesundheit des Menschen keine Gefahr dar, trotzdem werden Ameisen in der Wohnung und im Haus als lästig empfunden. Außerdem können sie gravierende Schäden am Bau verursachen.
Schon alleine deshalb ist es sinnvoll, sich rechtzeig zu informieren, was man gegen eine potentielle Ameiseninvasion unternehmen kann.
Auf der Suche nach Nahrung
Durch kleine Spalten, Fugen, Risse oder undichten Stellen an Türen und Fenster, können sich Ameisen leicht ihren Weg in die Wohnung bahnen. Dort sind sie meist auf der Suche nach Nahrung. Süße Lebensmittel wie Zucker, Honig oder Marmelade stehen dabei auf dem Speiseplan ganz oben. Werden die Ameisen fündig, holen sie sich gerne Verstärkung aus den eigenen Reihen. Sie markieren den Weg zischen Nest und Futterquelle mit Duftstoffen und locken so ihre Artgenossen an: Die klassische Ameisenstraße entsteht.
Grundsätzlich sind heimische Ameisenarten für unsere Gesundheit nicht gefährlich. Eine Ausnahme bildet aber die sogenannte Pharao-Ameise, die Keime, wie zum Beispiel Streptokokken oder Salmonellen, übertragen kann. Diese Art kommt in Deutschland allerdings vergleichsweise selten vor.
50 Prozent der Ameisen sind Materialschädlinge
Dennoch sollten der Besuch von Ameisen in den eigenen vier Wänden nicht auf die leichte Schulter genommen werden. "Gerade wenn es nicht sofort erkennbar ist, ob die Tiere lediglich von draußen hereingewandert sind, sollte man überprüfen, ob sie sich im Gebäude eingenistet haben könnten“, erklärt Bärbel Holl, Vorsitzende des Berufsverbandes Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung (VFöS) und Inhaberin der Schädlingsbekämpfungsfirma Besto Hygienica in Wuppertal.
Ameisen können sich nur in Häusern ansiedeln, in denen bereits bauliche Vorschäden bestehen. Dazu gehören beispielsweise feuchte Wände oder morsches Holz. Bärbel Holl erläutert, dass rund die Hälfte aller auftretenden Ameisen tatsächlich Materialschädlinge seien. Sie verschaffen sich Platz für den Nestbau und vergrößern dabei den bereits bestehenden Schaden. Im schlimmsten Fall müssen dann sogar umfangreiche Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen getätigt werden.
Wer den Verdacht hat, dass sich Ameisen im Haus oder in der Wohnung niedergelassen haben könnten, der sollte nicht lange zögern und schnell einen Fachmann zu Rate ziehen. "Die Bestimmung der Ameisenart ist dann das A und O. Wer erst noch versucht, die Ameisen auf eigene Faust zu bekämpfen, der verschwendet unter Umständen wertvolle Zeit", so die Expertin.
Ameisenbefall richtig vorbeugen
Kommen die Ameisen nur zur Nahrungssuche in Wohnung und Haus, der kann einfache Maßnahmen ergreifen um einem erneuten Besuch den Riegel vorzuschieben.
- Es ist sinnvoll, Lebensmittel in Behältern mit Gummidichtungen zu verpacken - so strömt schon mal kein Duft nach außen.
- Abfall- oder Kompostbehälter müssen ebenfalls immer dicht verschlossen sein und zudem regelmäßig geleert werden.
- Tierhalter*innen sollten außerdem darauf achten, die Näpfe ihrer Vierbeiner immer gründlich zu reinigen.
- Es gibt übrigens auch Pflanzen, die mit ihrem süßlichen Duft Ameisen anlocken. Sie sollten ihren Platz auf dem Balkon oder der Terrasse finden und nicht im Wohnzimmer oder der Küche.
- Backpulver ist wohl das bekannteste Produkt aus dem Haushalt, das die kleinen Krabbeltierchen verscheucht. Einfach mit Zucker vermengen und an die Stellen platzoeren, wo die Ameisenstraße langläuft. Die Tiere fressen das Geschmisch nämlich und sterben daran.
- Auch Geschirrspülmittel kann ein bewährtes Mittel gegen Ameisen sein. Etwas Spüli zu kochendem Wasser hinzugeben und danach die befallenen Ecken reinigen. Das sorgt dafür, dass die Tierchen nicht mehr zurückkommen möchten. Der Trick funktioniert übrigens auch mit Essig.
„Als weitere wichtige Maßnahme kann man den Ameisen die Zugangswege versperren, indem man die Gebäudehülle abdichtet“, rät Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg. Dazu muss man sich gezielt auf die Suche nach Rissen, Spalten und Fugen an Außen- und Innenwänden machen und diese abdichten.