Vor Augen von Kindern: Rehkitze auf Wiese niedergemäht

Zwei Pächterinnen eines Wiesengrundstücks in der Oberpfälzer Gemeinde Pentling bei Regensburg, wurden Mitte Juni darüber informiert, dass man am nächsten Tag das Nachbargelände mähen wolle. Die Frauen wussten, dass sich in dem hohen Gras eine Ricke und ihre beiden Kitze aufhielten. Sie trommelten daher mehrere Helfer zusammen, darunter vier Kinder, die die Wiese vor dem Mähen durchkämmen und die Rehe retten sollten.

Als die Tierfreunde am darauffolgenden Morgen um 09:30 Uhr zur Tat schreiten wollten, war der Traktor mit seinem Mähwerk aber bereits bei der Arbeit - entgegen der Verabredung und mit Wissen um die Rehe auf dem Grundstück.

In Eile versuchten die Tierschützer die Kitze rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, aber die Mähmaschine war schneller. " Ich schrie und winkte dem Fahrer zu, sofort zu stoppen, was er auch tat. Als ich bei dem verletzten Kitz ankam, sah ich, wie es sich blutend in das verbliebene Gras zurückrobbte. Zwei Beine hingen nur noch leblos an dem kleinen Körper. Das Kitz schrie und blutete an verschiedenen Stellen", berichtete eine Augenzeugin. Laut ihrer Aussage sei der Fahrer des Traktors zwar kurz abgestiegen, habe sich aber nicht weiter um das Tier gekümmert.

Nur wenige Minuten später erwischte er das zweite junge Reh. Diesmal mussten die Anwesenden einen noch schrecklicheren Anblick ertragen. "Bei diesem quollen die Eingeweide aus einem Schlitz in der Flanke. Zudem zog es ein Bein hinterher, das nahezu abgetrennt worden war", so die Tierschützerin.

Die verzweifelten Tierschützer wussten sich nicht mehr weiter zu helfen und alarmierten die Polizei und einen Jäger. Dieser gab den Rehen schließlich den Gnadenschuss.

Quelle: Focus