Profiltiefe bei Autoreifen mit Euromünze testen
picture alliance / dpa Themendienst | Bodo Marks
Profiltiefe bei Autoreifen mit Euromünze testen
Sind meine Reifen geeignet für den Winter?

Winterreifen: Profiltiefe messen mit dem 1-Euro-Trick

Gerade im Winter sollten Autofahrer besonders auf ihre Bereifung achten und regelmäßig die Profiltiefe prüfen – doch den 1-Euro-Trick kennen nur die wenigsten.

Das sollten Autofahrer bei Winterreifen beachten

Laut einer Faustregel sollten Winterreifen von "Oktober bis Ostern" auf dem Auto sein. In Deutschland gibt es zusätzlich eine situative Winterreifenpflicht: Wenn winterliche Straßenverhältnisse herrschen, ist der Fahrer verpflichtet, geeignete Reifen an seinem Auto anzubringen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld und bei einem Unfall auch mit Problemen mit der Versicherung rechnen. 

Winterreifen sollten ein maximales Alter von acht Jahren aufweisen, besser ist es, bereits nach sechs Jahren zu wechseln, raten Experten. Je älter die Bereifung, desto härter die Gummimischung und umso geringer der Halt bei Regen, Eis und Schnee. Die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe beträgt 1,6 Millimeter für Pkw- und Motorradreifen und 1,0 mm für Leichtkrafträder - ein absolutes Minimum. Wird diese Mindestprofiltiefe unterschritten, darf damit nicht mehr im Straßenverkehr gefahren werden. Die Reifen gelten dann als nicht mehr verkehrssicher und müssen aussortiert werden. 

Laut ADAC bietet die gesetzlich festgelegte Profilgrenze aber nur noch einen Rest an Sicherheit. Um eine optimale Sicherheit zu gewährleisten, wird eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern bei Winterreifen und drei Millimetern bei Sommerreifen empfohlen. Sonst kann es bei Nässe, Schnee oder Schneematsch kritisch werden. 

Wie kann ich die Profiltiefe messen?

Als Fahrzeughalter oder Fahrer ist man dazu verpflichtet, die Profiltiefe der Reifen regelmäßig zu überprüfen und nachzumessen. Wird man mit abgefahrenen Reifen angehalten, droht ein Bußgeld von 60 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Bei einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer oder einem Unfall kann das Bußgeld auf bis zu 110 Euro steigen.

Um zu messen, ob ein Reifen noch geeignet für den Straßenverkehr ist, gibt es drei Vorgehensweisen:

  • Messlineal: Mit einem besonderen Lineal lässt sich die Profiltiefe der Lauffläche messen. Hierzu wird die Spitze des Messgeräts in die Rille des Reifenprofils gesteckt. Anschließend kann der Wert an einer Skala abgelesen werden.
     
  • Als sogenannte "Tread Wear Indicators" werden die kleinen Querstege im Reifenprofil bezeichnet. Wenn die Stege ohne Absatz in die Profilblöcke übergehen, ist die gesetzliche Mindestprofiltiefe bereits unterschritten. Dann darf mit diesen Reifen nicht mehr gefahren werden.
     
  • Genialer 1-Euro-Trick: Der Goldrand der Münze ist genau drei Millimeter dick. Stecke das Geldstück in das Profil des Reifens, um dessen Tiefe zu ermitteln. Sieht man den goldenen Rand nicht mehr, ist noch alles in Ordnung. Ist jedoch ein Teil des goldenen Rands sichtbar, sollten man bald über einen Reifenwechsel nachdenken.

WICHTIG: Prüfe zu deiner eigenen Sicherheit die Profiltiefe der Reifen mehrmals im Jahr und bedenke, die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm ist ein rein gesetzlicher Wert. Für sicheres Fahren im Straßenverkehr sollte bereits ab 3 bzw. 4 mm Profiltiefe die Reifen gewechselt werden.