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Fall sorgt für Diskussion im Netz

Frau will sterbende Mutter besuchen: Airline wirft sie aus Maschine

Um ihre sterbende Mutter noch einmal zu sehen, steigt eine Frau in den nächsten Flieger. Doch plötzlich wird sie aufgefordert die Maschine zu verlassen – zu ihrer eigenen Sicherheit.

Mutter lebte 1500 Kilometer entfernt

Wie die New York Times berichtet, wohnt Carrol A. in einer Stadt in Colorado, ihre erkrankte Mutter im 1500 Kilometer entfernten Minnesota. Weil ihr Gehalt nicht reichte, um die Sterbende noch ein letztes Mal zu besuchen, halft ihre Vermieterin aus und buchte ihr ein Flugticket.  

Einen Tag vor Abflug verschlechterte sich der Gesundheitszustand der Mutter dramatisch. Carrol buchte den Flug direkt bei der Airline um und machte sich auf dem Weg zum Flughafen. Ein tragischer Fehler: Ihre Vermieterin hatte den Flugschein über einen Drittanbieter und nicht direkt über die Airline erworben. Als man in der Reiseagentur bemerkte, dass umgebucht worden war, wurde das Ticket sofort storniert. Sicherheitsleute holten die Tochter aus dem Flieger. „Hier fliegt niemand umsonst“, erklärten sie der Frau und zogen sie aus dem Passagierraum. Als das Missverständnis aufgeklärt wurde, war das Flugzeug schon abgehoben.

Völlig verzweifelt versuchte Carrol im Auto die Strecke zu überwinden – ohne Essen und Pausen. Sie telefonierte noch einmal mit ihrer Mutter, dann war es zu spät. Sie verstarb am gleichen Tag.
 

United Airlines reagiert

Gegenüber der New York Times bestätigte eine Mitarbeiterin des Ticket-Dienstes den Vorfall. Es habe sich lediglich um eine Schutzmaßnahme gehandelt - um Betrug zu verhindern. Der Grund für den Verdacht: Das Ticket war über einen Drittanbieter gebucht worden, die Umbuchung aber direkt bei der Airline passiert. Man habe versucht, Frau A. zu erreichen. "Es ist tragisch", so die Mitarbeiterin. "Hätte sie die Änderung direkt über uns gemacht, wäre das nicht passiert."

Der Ärger bei allen Beteiligten bleibt: "Hätte ich an diesem Gate gesessen, hätte ich alles in meiner Macht getan, um sie zurück in dieses Flugzeug zu bekommen", erklärt die Vermieterin gegenüber der Zeitung.

Quelle: Stern