Frau nach Zucchini-Verzehr im Krankenhaus
Einer Frau aus Rendsburg in Schleswig-Holstein wurde der Genuss von drei Zucchini zum gefährlichen Verhängnis.
Einer Frau aus Rendsburg in Schleswig-Holstein wurde der Genuss von drei Zucchini zum gefährlichen Verhängnis.
Die 78 Jahre alte Elke Frahm aus Schleswig-Holstein hatte drei Zucchini aus dem Garten einer Freundin geschenkt bekommen. Zwei davon hatte sie bereits gegessen, als sie sich entschloss aus der dritten eine leckere Gemüsesuppe zu kochen.
Beim Naschen eines rohen Stücks der Zucchini fiel der Rentnerin direkt der extrem bittere Geschmack auf. Auch nach dem Schälen war dieser nicht verflogen. Die 78-Jährige entschied sich daher, das Gemüse lieber wegzuwerfen und nicht aufzuessen – eine Entscheidung, die ihr womöglich das Leben rettete.
Wenige Stunden nach dem Verzehr bekam Elke Frahm plötzlich starke Bauchschmerzen, blutigen Durchfall und sie musste sich mehrfach übergeben. Ihre Nachbarn brachten sie sofort ins Krankenhaus. Dort wurde die Diagnose „Cucurbitacin-Vergiftung“ gestellt. Drei Tage musste die Frau in der Klinik verbringen.
Dr. Bernd Schäfer, Leiter der Fachgruppe Lebensmitteltoxikologie am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), erklärt: „Cucurbitacine sind Bitterstoffe. Sie werden von verschiedenen Kürbisgewächsen, zu denen auch die Zucchini zählt, gebildet. Allerdings wurde in den für den menschlichen Verzehr gedachten Kultursorten die Fähigkeit zur Bildung dieser Stoffe herausgezüchtet.“ Dennoch kommt es, wenn auch selten, vor, dass durch Rückmutationen und Rückkreuzungen das Gift in dem Gemüse wieder auftaucht.
Curcurbitacine lösen die Schleimhäute im Magen-Darm-Bereich auf. Schmerzen, Durchfall und Erbrechen sind die Folge. Im schlimmsten Fall kann eine solche Vergiftung sogar zum Tod führen.
Die Giftinformationszentren in Deutschland zählen pro Jahr etwa 60 bis 70 Beratungen nach dem Genuss von Zucchini.
Quelle: Stern