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Anzeigetafeln und Ticketautomaten außer Betrieb

Weltweiter Hackerangriff betrifft auch die Deutsche Bahn

Am Freitag, den 12. Mai 2017 wurden mindestens 75.000 Computer in knapp 100 Ländern gehackt. Betroffen von der weltweiten Cyberattacke waren unter anderem Krankenhäuser in Großbritannien, der Telekom-Konzern Telefónica in Spanien sowie der Versanddienst FedEx in den USA. Auch die Deutsche Bahn wurde von den Hackern nicht verschont.

Computer mit Erpressungstrojaner infiziert

Die gehackten Computer wurden mit sogenannten Erpressungstrojanern infiziert, die die PCs verschlüsseln. Für die Freigabe der Rechner fordern die Cyberkriminelle etwa 300 Euro Lösegeld für jedes Gerät. Zu zahlen sei die Summe in der virtuellen Währung Bitcoin.

In Großbritannien mussten Krankenhäuser ihren Betrieb teilweise einstellen, ganze Firmennetzwerke waren ausgefallen und auf unzähligen Anzeigetafeln an Deutschlands Bahnhöfen sah man ein kleines rot-weißes Fenster mit dem Satz „Oops, your files have been encrypted“.

Anzeigetafeln der Deutschen Bahn gestört

Der eingeschleuste Trojaner verursachte massive technische Störungen der digitalen Anzeigen. Doch nicht nur diese waren von der Malware befallen. Auch Ticketautomaten und Videoüberwachungstechniken fielen aus.

In einer Mitteilung der Deutschen Bahn hieß es, dass es aufgrund des Angriffs jedoch zu keinen Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr kam.

...und der Bhf Neustadt so: pic.twitter.com/T4BfmaugYi — Moohten Moohtinowski (@Moohten) 12. Mai 2017

Sicherheitslücke war schuld

Experten zufolge wurde von den Hackern eine Sicherheitslücke ausgenutzt, die ursprünglich vom US-Abhördienst NSA entdeckt worden war. Microsoft hatte die Schwachstelle zwar bereits im März grundsätzlich geschlossen, doch waren nur Computer geschützt, die bereits ein entsprechendes Update installiert hatten.

IT-Sicherheitsexperte stoppt Hackerangriff

Laut der europäischen Ermittlungsbehörde Europol hat die weltweite Cyber-Attacke ein bisher „beispielloses Ausmaß“ angenommen. Die Auswirkungen wären wohl noch gravierender gewesen, wenn ein britischer IT-Sicherheitsforscher die Attacke nicht eher zufällig gestoppt hätte. Er hatte eine Art „Notausschalter“ in der Schadsoftware gefunden und konnte damit die Ausbreitung eindämmen.

Nicht der erste große Hackerangriff

Es hätte in den vergangenen Monaten eine Vielzahl an Hackerangriffen gegeben, doch dieser sei besonders schwerwiegend, wie Bundesinnenminister de Maizière erklärte. Der Bundestag sei Ziel eines Angriffes gewesen, ebenso wie deutsche Krankenhäuser und Zigtausende Router von Telekom-Kunden. Cyberkriminelle hätten E-Mails und Dokumente von Politikern und Parteien gestohlen, um sie im Internet zu veröffentlichen und damit die Wahlen in den USA und Frankreich zu beeinflussen. Die Zeit nach der Attacke müsse nun genutzt werden, um die Computer wieder auf den neuesten Stand zu bringen.

Quelle: dpa, Welt