Als erstes Bundesland hat das Saarland seit dieser Woche seine eigenen Emojis. Neben Lyoner und Schwenker-Grill finden sich unter den insgesamt 398 Emoticons auch typische Ausdrücke wie "Oh legg" oder "Hautsach gudd gess!"
Aus der digitalen Welt sind die kleinen Stimmungsbildchen längst nicht mehr wegzudenken. Ob Daumen hoch und runter, Herzchen, Tiere oder unzählige Berufe: Kaum jemand versendet heute noch Nachrichten ohne Emoji.
Die Saarländer haben seit dieser Woche sogar ihre eigenen Emoticons, um ihre typische Lebensart in bunten Piktogrammen mitzuteilen. Seit Dienstag stehen die insgesamt 398 Saarmojis kostenlos für Android und iOS zum Download bereit.
Die Idee zu dieser bundesweiten Premiere hatte die Kommunikationsdesignerin Zymryte Hoxhaj. "Wir Saarländer sind unserer Heimat sehr verbunden und stolz auf deren Besonderheiten. Höchste Zeit, dass diese eben auch in die digitale Kommunikation Einzug halten", erklärte sie bei der Vorstellung in Saarbrücken.
Die Saarmojis der Illustratoren Olga Günther und Stefan Grenner gibt es bislang in zwölf Rubriken mit jeweils 30 bis 50 Motiven. Neben Kultur, Tourismus, Wirtschaft und Bildung gehören dazu unter anderem noch Stimmung, Redensarten, Essen und Trinken, Sport und Ortschaften.
Der Schwenker-Grill und eine Bierflasche zählen dazu genauso wie die Ludwigskirche, das Saarpolygon, das blaue Pferdchen, Geschäfte aus dem Nauwieser Viertel und wie ein Stahlwerk.
Der Lyoner sind sogar ganze zwölf eigene Emojis gewidmet. Hinzu kommen klassische saarländische Aussprüche und Redensarten wie "Ei joo" oder "«Hauptsach gudd gess!" Wer Saarländisch erst noch lernen muss, für den gibt es sogar die Kategorie Übersetzer ("Verstehschde").
Kulturminister Ulrich Commerçon (SPD), der darauf Wert gelegt hatte, dass die Saarmojis aus den Bereichen Kultur und Bildung nicht so "bierernst" daherkommen, sieht sie als tolle Möglichkeit, junge Menschen für das Thema kulturelle Medienbildung zu begeistern: "Wir werden das Thema weiter ausbauen", kündigte er an. So sollen Schüler bei Workshops oder Projektwochen die Möglichkeit bekommen, eigene Saarmojis mit den Kreativschaffenden zu erarbeiten, die in die App integriert werden.
Auch die stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) hält die Saarmojis für ein "großartiges Aushängeschild für unsere Kultur- und Kreativwirtschaft". Die User würden automatisch zu Markenbotschaftern für das Saarland.
Mit wenigen Klicks lassen sich die "Saarmojis" auf Smartphones mit Android oder iOS Betriebssystem installieren.
Nach dem Download aus dem entsprechen Store werden die Emoticons in den Einstellungen des Geräts als sogenannte alternative Tastatur hinzugefügt und können in allen gängigen Messengerdiensten verwendet werden.
Quelle: dpa