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Viren breiten sich aus

Immer mehr Deutsche haben Masern

Einst nahezu ausgerottet, breiten sich Masern hierzulande wieder deutlich aus. Erschreckend sind dabei die Zahlen des Robert-Koch-Instituts: In diesem Jahr wurden in Deutschland schon 331 Masern-Kranke gezählt – so viel waren es im gesamten letzten Jahr nicht.

Deutsche sind impf-faul

Laut Experten ist der Grund für den Anstieg der Masern-Fälle in Deutschland der fehlende Impfschutz. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) herausfand, haben 2015 nur knapp 93 Prozent der Grundschüler die wichtige zweite Masern-Impfung erhalten. Für eine Ausrottung der Viren wäre allerdings ein Wert von 95 Prozent nötig. In diesem Jahr wurden in Deutschland schon 331 Masern-Infektionen gezählt - im gesamten Vorjahr waren es noch 325!

Alle sind in der Verantwortung

Im direkten Impfquoten-Vergleich der Bundesländer schneidet Baden-Württemberg am schlechtesten ab. Auch Rheinland-Pfalz erreicht die notwendige 95 Prozent-Quote nicht. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe schlägt daher Alarm: „Alle tragen gemeinsam Verantwortung dafür, die Masern auszurotten.“ Gegenüber der Bild-Zeitung erklärte er, es sei eine gemeinsame Kraftanstrengung von Ärzten, Schulen, Kitas, Betrieben und Familien, um eine weitere Verbreitung einzudämmen.

Mit dem Präventionsgesetz hat die Bundesregierung nun einen ersten Standard festgelegt: Der Impfstatus eines Kindes muss fortan bei jeder Gesundheitsuntersuchung überprüft werden.

Was macht Masern so gefährlich?

Das Masern-Virus verbreitet sich beim Sprechen, Husten oder Niesen über Tröpfchen. 95 Prozent der Menschen, die mit den Viren in Kontakt kommen, erkranken auch. Zunächst gehören Fieber, Schnupfen, Husten und Ausschlag an Gaumen und Mundschleimhaut zu den Symptomen. Erst nach 14 Tagen bekommt der Erkrankte bräunlich, rosafarbene Flecken auf der Haut.

Besonders gefährlich sind mögliche Komplikationen, die nach einer Masern-Infektion auftreten können: Hirnhautentzündungen oder Lungenentzündungen können dann zur echten Lebensgefahr werden.

Quelle: Bild, Robert-Koch-Institut