Hochwasserlage in Rheinland-Pfalz spitzt sich zu
Die Hochwasserlage in Rheinland-Pfalz bleibt durch starke Regenfälle weiter angespannt. Während Mosel- und Rheinpegel weiter gefährlich steigen, entspannt sich die Lage an Nahe und Glan etwas.
Die Hochwasserlage in Rheinland-Pfalz bleibt durch starke Regenfälle weiter angespannt. Während Mosel- und Rheinpegel weiter gefährlich steigen, entspannt sich die Lage an Nahe und Glan etwas.
Die Lage in Trier spitzt sich weiter zu. Die Schifffahrt wurde inzwischen komplett eingestellt. „Die Mosel ist komplett zu“, sagte der stellvertretende Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Koblenz, Tobias Schmidt, am Donnerstag. Die Experten rechnen damit, dass der Wasserstand bis zum Donnerstagabend weiter steigt. Dann könnte die Höhe von 7,70 Metern geknackt werden. Auch andernorts wird der Fluss demnach bis zum Abend hin immer mehr Wasser führen. Rund um Bernkastel-Kues sind bereits mehrere Straßen überflutet. Möglicherweise tritt die Mosel auch in weiteren Regionen über das Ufer und überschwemmt etwa Radwege.
Dennoch rechnen Experten momentan nicht mit einer extremen Bedrohung. „Soweit wir das momentan einschätzen können, wird es keine dramatischen Schäden geben. Immer vorausgesetzt, dass es nicht höher kommt, als bisher eingeschätzt. Dennoch: Es fällt Arbeit an. Hier und da muss ein Keller mit Sicherheit ausgepumpt werden und die ein oder andere Straße gesperrt werden. Aber das sind vergleichsweise kleine Schäden“, erklärt Holger Kugel vom Hochwassermeldezentrum.
Auch am Oberrhein und am Neckar steigt die Hochwassergefahr. Zwischen Heilbronn und Mannheim dürfen seit der vergangenen Nacht keine Schiffe mehr fahren. Das Verbot greift hier ab 2,80 Meter - aktuell liegt der Pegel am Messpunkt in Heidelberg bei knapp 2,90 Meter.
In Speyer steigt der Rhein-Pegel langsam aber kontinuierlich. Hier sind es derzeit über fünf Meter, bis Samstag erwartet das Hochmeldezentrum mindestens sieben Meter. Sollte es über acht Meter gehen, müsste auch hier die Schifffahrt eingestellt werden.
Auch in Koblenz gelten für die Schifffahrten seit gestern Nachmittag die ersten Einschränkungen. Die Pegel haben unter anderem in Kaub, Koblenz und Neuwied die Hochwassermarke eins überschritten. Schiffe dürfen nur noch langsam fahren und müssen per Funk erreichbar sein. Bis zum Wochenende könnte vielerorts die Hochwassermarke 2 erreicht werden.
In Koblenz will die Feuerwehr deshalb heute den zweiten Abschnitt der mobilen Hochwasserschutzwand im Stadtteil Neuendorf aufbauen. Der ist dann bis zu einem Wasserstand von 8 Meter 45 gegen die Fluten geschützt.
In Nordrhein-Westfalen ist die Lage derweil angespannt. In Teilen von Köln und Bonn-Mehlem sind bereits Wege am Rhein überschwemmt. Seit Mittwoch ist der Verkehr auf dem Wasser eingeschränkt, in den kommenden Tagen sollen die Pegelstände weiter steigen.
Im Kölner Süden stehen die ersten Schutzwände. Am Montag könnte der Rhein so viel Wasser führen, dass auch die Altstadt geschützt werden muss.
Die Lage an Nahe und Glan hat sich hingegen etwas beruhigt: Die Regenpause hat zu einer leichten Hochwasser-Entspannung geführt, zumindest vorübergehend. Die Experten erwarten allerdings weitere Niederschläge, das Hochwassermeldeamt sieht die Gefahr hier noch nicht vollends gebannt.
Derzeit gilt eine Frühwarnung des Landesamts für Umwelt Rheinland-Pfalz.
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Quelle: dpa / Hochwassermeldeamt