Landwirte, Bauunternehmer und Gartenbauer werden zu wahren Helden
In all dem Chaos beweisen sich ein paar hundert Menschen eine Berufsgruppe als echte Katastrophen-Schützer.
In all dem Chaos beweisen sich ein paar hundert Menschen eine Berufsgruppe als echte Katastrophen-Schützer.
Die Wassermassen sind weg - Berge an Schlamm, Schutt, Infrastruktur, Müll, Dreck und alles, was die Flut mitgespült hat, bleiben. Ohne lange nachzudenken und zu reden, haben sich bereits letzte Woche – fernab von großer öffentlichkeitswirksamer Arbeit – hunderte Landwirt*innen, Bauunternehmer*innen, Gartenbauer*innen, Forstwirt*innen, Lohnunternehmer*innen in die Katastrophengebiete von Rheinland-Pfalz begeben, um anzupacken und den überforderten Anwohner*innen zu helfen.
Mit ihren riesigen Maschinen waren sie mitunter die Ersten, die die meterhohen Trümmerhaufen in den Gemeinden abtransportierten und dafür sorgten, dass zumindest für die offiziellen Einsatzkräfte wieder ein Durchkommen war. Traktoren, Bagger, Radlader, Kipper rasen seit Freitag rund um die Uhr durch die betroffenen Regionen. Menschen wurden gerettet, Leichen wurden geborgen, Straßen wurden wiederhergestellt, mit Güllefässern wurden Keller ausgepumpt.
Das alles für null Euro.
Innerhalb von kürzester Zeit organisierten sich beispielsweise die Landwirt*innen über die sozialen Netzwerke und fuhren in Kolonnen Richtung Eifel. Dort rackern sie seit Tagen – organisierten sich selbst mobile Toiletten & Duschcontainer, Stromgeneratoren, Lichtmasten.
Vielerorts macht sich unter den freiwilligen Helfer*innen inzwischen allerdings Frust breit: In der Gemeinde Bad Neuenahr-Ahrweiler sei in vielen Gebieten nach wie vor kein THW, Feuerwehr, Bundeswehr oder Polizei vor Ort, berichten User*innen auf Facebook. Sie fühlen sich im Stich gelassen. Mancherorts sollen offizielle Stellen sogar das Durchkommen von weiteren, dringend benötigten Großmaschinen blobkiert haben.
Das Lohnunternehmen Markus Wipperfürth berichtet seit Tagen auf seiner Facebookseite von der unglaublichen Arbeit vor Ort im Ahrtal. Dort sieht die Öffentlichkeit, wie die Arbeit aktuell wirklich vor Ort abläuft.