Der Wolf ist in Rheinland-Pfalz zurück
Einst ausgerottet – und nun wieder zurück: Der Wolf streicht durch die Wälder von Rheinland-Pfalz. Die Meinungen darüber im Land sind geteilt...
Einst ausgerottet – und nun wieder zurück: Der Wolf streicht durch die Wälder von Rheinland-Pfalz. Die Meinungen darüber im Land sind geteilt...
Der Wolf ist nach Rheinland-Pfalz zurückgekehrt. Aus dem Osten kommen immer mehr Tiere ins Land - seit 2012 sind laut dem Mainzer Forstministerium mindestens vier der streng geschützten Raubtiere nachgewiesen worden. Die einst ausgerotteten Jäger auf vier Beinen bereichern die Artenvielfalt im Land - aber reißen mitunter auch Schafe.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat sich kürzlich für eine „begrenzte Abschussfreigabe“ ausgesprochen.
Die rheinland-pfälzische Forstministerin Ulrike Höfken (Grüne) widerspricht. Die Rückkehr des Wolfs sei erfreulich. Er gehe dem Menschen aus dem Weg, habe diesen in Rheinland-Pfalz seit der Gründung des Landes 1946 noch nie angefallen. „Unser Wolfsmanagementplan sieht aber bereits jetzt die behördlich angeordnete Entnahme (Abschuss) von Wölfen vor, falls von ihnen eine Gefährdung für den Menschen ausgehen sollte.“
Der gemeinsam mit Schäfern, Tierhaltern, Jägern und Naturschützern erarbeitete Leitfaden listet Handlungsabläufe, Ansprechpartner und Maßnahmen bei Konflikten auf. Für gerissene Nutztiere können Entschädigungen gezahlt werden.
Laura Kettering, Biologin beim Naturschutzbund Rheinland-Pfalz, betont: „Der Wolf steht europaweit unter Naturschutz.“ Im 19. Jahrhundert habe der Mensch das Raubtier in Deutschland ausgerottet, seit der Jahrtausendwende gelangen die Tiere wieder zu uns.
Das recht dicht besiedelte Rheinland-Pfalz durchstreifen bislang wohl nur Durchzügler - Hinweise auf hier ansässige Wölfe gibt es noch nicht. „Sie können 80 Kilometer am Tag laufen“, erklärt Kettering. Ein Teil der Durchzügler werde hier wohl nie bemerkt.
Übrigens: Für einen Nachweis können 100 Euro Belohnung ausgezahlt werden. Für ein Foto von einem Wolf und für einen Hinweis auf ein gerissenes Tier ist das laut Forstministerium bislang je einmal geschehen.
Quelle: dpa