Dirk Schuster
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Dirk Schuster
Fußball

Dirk Schuster: «Wer zu schnell gierig fressen will...»

Für den Sprung des 1.FC Kaiserslautern fehlen nach Ansicht des Trainers noch einige Voraussetzungen.

FCK «noch nicht erstligatauglich»

Nach den jüngsten Rückschlägen sind die Debatten beim 1. FC Kaiserslautern vom Durchmarsch in die Fußball-Bundesliga erst einmal verstummt. Dirk Schuster kann sich da nur bestätigt fühlen, auch wenn ihn die Niederlagen beim FC St. Pauli und SC Paderborn natürlich mächtig geärgert haben. Denn der Trainer des Traditionsclubs sieht die Strukturen beim FCK als «noch nicht als erstligatauglich».

In den vergangenen Jahren sei vieles eingespart worden, sagte der 55-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Da wurden viele Dinge zusammengestrichen im Zuge der Insolvenz. In der Geschäftsstelle wurde Personal runtergesetzt, es wurden Einsparungen im Nachwuchsleistungszentrum vorgenommen. In der medizinischen Abteilung gab es Einschnitte bei der Mannschaft.» 

Die Pfälzer waren als Aufsteiger in der 2. Liga ganz stark gestartet, sind jetzt aber auf den fünften Tabellenplatz zurückgefallen. Am Samstag (13.00 Uhr) trifft der frühere deutsche Meister auf die SpVgg Greuther Fürth. Schuster ist zwar begeistert vom enormen Zulauf der Zuschauer («Die können mit ihrer Unterstützung sehr viel bewegen») und schwärmt von einer «Riesen-Fanbase». Dies ändere aber wenig an den finanziellen Möglichkeiten des Traditionsclubs.

«Dieses üppige Bundesliga-Niveau, das man früher hatte, das ist absolut nicht mehr da. Wir haben zwar knapp 40 000 Zuschauer im Schnitt, sind aber in der Tabelle bei den Fernsehgeldern noch Letzter», sagte der FCK-Coach. In dieser Spielzeit kassiert der FCK 7,65 Millionen Euro.

Man habe zum Glück realistisch denkende Leute im Verein

Auch die Miete für das Fritz-Walter-Stadion belaste den Verein, so Schuster. «Deshalb: alles Schritt für Schritt. Sich in der zweiten Liga solide über Jahre etablieren, nach unten möglichst nichts mehr zulassen», sagte er. «Wenn's nach oben mittelfristig mal was zu schnappen gibt, klar: dann musst du zubeißen.»

Schuster hat mit dem SV Darmstadt 98 schon einmal den Durchmarsch von der dritten in die erste Liga geschafft. Weiterhin gilt für ihn die Devise: Erst mal auf 40 Punkte kommen, um den Klassenerhalt zu sichern. Fünf Zähler fehlen da nur. «Warum soll ich andere Ziele ausgeben, wenn wir noch nicht mal ein Ziel erreicht haben?», fragte Schuster. Der frühere Nationalspieler der DDR und der Bundesrepublik war im vergangenen Jahr unmittelbar vor der dann erfolgreichen Relegation gegen Dynamo Dresden vom FCK verpflichtet worden. 

Man habe zum Glück realistisch denkende Leute im Verein, die sagen: auf dem Boden bleiben, Demut zeigen, so Schuster. «Kaiserslautern hat vier Jahre dritte Liga gespielt. Wir haben jetzt zum Großteil unsere Spiele gemacht mit der Drittliga-Mannschaft und nur einigen Verstärkungen», gibt er zu bedenken. «Wer zu schnell zu gierig fressen will, der wird meistens bestraft.»

 

Quelle: dpa

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