Koks statt Käse: Drogenhandel in Pizzeria aufgedeckt
Kunden, die in einer Düsseldorfer Pizzeria die Nummer 40 orderten, bekamen zu ihrem Essen ein Päckchen Kokain dazu. Die Polizei ermittelt.
Kunden, die in einer Düsseldorfer Pizzeria die Nummer 40 orderten, bekamen zu ihrem Essen ein Päckchen Kokain dazu. Die Polizei ermittelt.
Ein Restaurant-Betreiber in der Düsseldorfer Altstadt hat sich scheinbar von einem deutschen Kinohit inspirieren lassen und 23 Jahre nach dem Erfolg von "Lammbock" mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle, sein eigenes Pizza-Drogen-Business aufgezogen.
Unter dem Deckmantel eines normalen Gastronomiebetriebs lief der illegale Handel in der Pizzeria in der Nähe der Kurzen Straße in Düsseldorf einige Zeit unbemerkt. Bei einer gewöhnlichen Gewerbekontrolle im März dieses Jahres waren Beamten Hinweise auf kriminelle Machenschaften im Betrieb aufgefallen, so Kriminaldirektor Michael Graf von Moltke. Am 17. Oktober habe man die Pizzeria im Zuge einer großangelegten Razzia dann hochgehen lassen.
Laut Angaben der Polizei Düsseldorf durften Kunden nicht nur aus der normalen Menü-Karte wählen, sondern auch eine "besondere" Beilage ordern. Die Ermittlungsergebnisse teilten die Düsseldorfer Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag den 21. Oktober bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit.
Demnach wollten Kunden, die die Bestellung mit der Nummer 40 aufgaben, mehr als nur Extra-Käse auf ihren Pizzen. Der Code stand laut Staatsanwältin Laura Neumann für ein Päckchen Kokain, das zusätzlich zum Essen über die Theke wanderte. "Die Nummer 40 war eine der meistverkauften Pizzen in der Altstadt“, bestätigte Kriminaldirektor Michael Graf von Moltke am Montag in Düsseldorf.
Die anschließenden Ermittlungen führte die Polizei zu einer Gruppe von weiteren Tatverdächtigen, die die Pizzeria als Umschlagplatz für Drogendelikte genutzt haben sollen. Ihnen werden neben Drogen- auch Gewaltverbrechen zur Last gelegt.
Die Pizzeria in der Düsseldorfer Altstadt, welche die Ermittlungen losgetreten hat, steht laut Polizeiinformationen zwischenzeitlich leer. Bereits im August hatten Beamte hier den Besitzer festgenommen und in seiner Wohnung größere Mengen Bargeld sowie Drogen sichergestellt.
Laut Kriminaldirektor Graf von Moltke warf der 36-Jährige unmittelbar vor seiner Festnahme eine Tasche aus dem Fenster seiner Wohnung. "Die Tasche landete quasi in den Händen der Beamten, die unten gewartet haben", bestätigte der Kriminaldirektor in der Pressekonferenz. Bei dem sichergestellten Inhalt soll es sich um 1,6 Kilogramm Kokain, 400 Gramm Cannabis und 268.000 Euro in Bar handeln.