Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat die Regionalklassen für 2018 neu eingestuft. Wir erklären Dir, ob Du möglicherweise im kommenden Jahr mit einem höheren Kfz-Versicherungsbeitrag rechnen musst.
Deutschland ist für die Statistiken des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) in insgesamt 413 Bezirke unterteilt. Es wird erfasst, wo es wie häufig zu Verkehrsunfällen kommt und wie hoch die Schäden jeweils sind. Diese Werte werden dann immer für drei Jahre zusammengefasst. Auch Voll- und Teilkasko-Versicherungen werden in diese Statistiken miteinbezogen. Daraus errechnet sich dann ein bestimmter Index – bei der Kfz-Haftpflicht gibt es zwölf verschiedene Klassen, bei der Vollkasko neu und bei der Teilkasko 16.
Für 31 Millionen Haftpflichtversicherte in Deutschland ändert sich im kommenden Jahr hinsichtlich ihrer Regionalklasse nichts. Für 3,6 Millionen allerdings schon -sie werden hochgestuft. Bei der Kasko verhält es sich ähnlich: 2,6 Millionen Autofahrer sind von der Erhöhung betroffen.
Am höchsten ist die Klasse übrigens in Offenbach am Main: Hier liegt der Index circa 34 Prozent über dem Bundesdurchschnitt!
Rheinland-Pfalz
Ahrweiler, Bernkastel-Wittlich, Frankenthal/Pfalz, Germersheim, Kaiserslautern (Land)
Baden-Württemberg
Bodenseekreis, Göppingen, Main-Tauber-Kreis, Rems-Murr-Kreis
Nordrhein-Westfalen
Duisburg, Herne, Hochsauerlandkreis, Lippe, Oberbergischer Kreis, Olpe, Soest, Solingen
Hessen
Kassel (Stadt), Odenwaldkreis, Wetzlar
Bayern
Bad Kissingen, Forchheim, Hassberge, Kelheim, Lindau, Miltenberg
Brandenburg
Frankfurt/Oder, Märkisch-Oderland
Mecklenburg-Vorpommern
Wismar
Niedersachsen
Braunschweig, Celle, Friesland, Heidekreis, Oldenburg in Oldenburg (Stadt), Rotenburg/Wümme, Stade, Wesermarsch in Brake, Wolfsburg
Sachsen-Anhalt
Salzland
Schleswig-Holstein
Neumünster, Pinneberg
Thüringen
Unstrut-Hainichen-Kreis
Bremen
Bremen
Die steigenden Regionalklassen bringen aber nicht zwingend eine Prämienerhöhung der Kfz-Versicherung mit sich. Kathrin Jarosch vom GdV erklärt gegenüber der Bild Zeitung, es handle sich nur um „statistische Empfehlungen“ für die Versicherer.
Steigt die Versicherungsprämie allerdings doch, darf seitens des Kunden von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht werden. „Normalerweise werden die Kfz-Versicherungsbeiträge zum neuen Versicherungsjahr angehoben, so dass dann zum Ende des regulären Versicherungsjahres gekündigt werden muss. Bei den meisten Kfz-Verträgen endet das Versicherungsjahr zum 31.12. Die Kündigung muss dann bis Ende November beim Versicherer vorliegen“, so Kerstin Hußmann-Funk von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Teilweise wird aber auch das Datum der Anmeldungen als Start des Versicherungsjahre gewählt. Ein Blick in die Police ist also in jedem Fall empfehlenswert.
Quelle: Bild