Rasante Verbreitung von Dellwarzen unter Kindern
Zwar bergen sie kein gefährliches Risiko für die Gesundheit, dennoch sind Dellwarzen lästig und äußerst unangenehm. Besonders unter Kindern verbreiten sich die Viren schnell…
Zwar bergen sie kein gefährliches Risiko für die Gesundheit, dennoch sind Dellwarzen lästig und äußerst unangenehm. Besonders unter Kindern verbreiten sich die Viren schnell…
Trotz des irreführenden Namens handelt es sich bei den Knötchen auf der Haut nicht um Warzen im klassischen Sinn. Dellwarzen, auch Wasserwarzen genannt, zählen nämlich zu den Pockenviren. Sie entstehen durch eine Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus. Die stecknadelkopf- bis erbsengroßen, in der Mitte eingedellten Warzen bezeichnen Ärzte als Mollusken oder Mollusca contagiosa.
Besonders Kinder und Neurodermitis-Patienten, die gerne und oft Schwimmen gehen, laufen Gefahr sich früher oder später damit anzustecken. Aber auch Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind anfällig für Dellwarzen. Infizieren kannst du dich vor allem beim Barfußlaufen in der Sauna, im Schwimmbad oder in der Umkleidekabine des Fitnessstudios. In einem solchen feuchtwarmen Klima können sich die Viren besonders gut ausbreiten.
Manchmal spricht man auch von Schwimmbadwarzen, denn der Erreger der Warzen breitet sich vor allem im feucht-warmen Milieu leicht aus. Dies gilt übrigens auch für andere Arten von Warzen, wie zum Beispiel Dornwarzen.
Durch die aufgeweichte Haut können die Viren besonders leicht in den Organismus eindringen, sich dort vermehren und vergrößern bis schließlich ein deutlich sichtbarer Knubbel entsteht. Die Viren können aber auch durch poröse oder leicht verletzte Haut eindringen. Die Papeln auf der Haut sind etwa zwei bis sechs Millimeter groß und hautfarben. In der Mitte sind sie nach innen gedellt, weshalb man sie Dellwarze nennt.
Sie können vereinzelt auf der Haut auftreten, doch meist kommen sie gehäuft vor und sind in Gruppen oder Linien angeordnet. Wie viele sich tatsächlich bilden, kann von Person zu Person unterschiedlich sein.
Zwar ist die Warze keineswegs bösartig und schmerzhaft, kann aber dennoch zu starkem Juckreiz und Wundgefühl führen. Kratzt man das Knötchen auf, entweicht ein weißlicher Brei, der die Viren enthält und sehr ansteckend ist. Die Viren verteilen sich dann rasch weiter und breiten sich auf andere Körperstellen aus. Zudem besteht somit die Gefahr, dass sich andere Menschen anstecken. Der Erreger wird durch direkten Hautkontakt übertragen. Mediziner sprechen von einer Schmierinfektion. Das Virus kann sich aber auch auf Gegenständen wie Kleidung oder Handtücher befinden und durch Berührung kann man sich damit infizieren. Bei Erwachsenen verbreiten sich die Mollusken häufig durch Geschlechtsverkehr.
Eine Infektion muss nicht zwangsläufig dazu führen, dass sich eine Dellwarze bildet. Bei Erwachsenen kommt es oft nur dazu, wenn eine Immunschwäche zum Beispiel durch die Einnahme von Medikamenten oder ein Immundefekt oder die Hautkrankheit Neurodermitis vorliegt.
Bei Kindern kommen Dellwarzen häufig vor. Insbesondere im Alter von zwei bis fünf Jahren erkranken sie oft an den Mollusken. Sie entwickeln sich meist im Gesicht, am Hals, an den Augenlidern, an den Armen, Händen, Fingern, am Bauch oder im Nacken. Bei Erwachsenen treten sie überwiegend im Intimbereich oder am Unterbauch auf.
Wird die Infektion nicht behandelt, verschwindet sie in der Regel innerhalb von sechs bis zwölf Monaten wieder von alleine. Im schlimmsten Fall kann ein Dellwarzen-Befall aber auch mehrere Jahre andauern. Es gilt in jedem Fall zu beachten, dass eine Entzündung nicht ausartet und nur auf die Warze begrenzt bleibt. Ist die umliegende Haut plötzlich mitbetroffen, führt kein Weg am Arztbesuch vorbei. Es muss ausgeschlossen werden, dass sich Bakterien auf der vergrößerten Wundfläche breitgemacht haben.
Experten empfehlen, Dellwarzen grundsätzlich immer von einem Arzt entfernen zu lassen, um die Verbreitung zu unterbinden. Dazu gibt es verschiedene Behandlungsmethoden. Der Hautarzt kann sie unter örtlicher Betäubung (bei einzelnen Mollusken) mit der sogenannten Kürettage abtragen. Dazu wird der scharfe Löffel, ein scharfrandiges Instrument benutzt. Die Warze kann aber auch angeritzt und mit einer gebogenen Zange ausgequetscht werden. Ist die Haut jedoch großflächig befallen, bedarf es vor allem bei Kindern eine Vollnarkose.
Bei einzelnen Dellwarzen kann neben der direkten Entfernung auch eine spezielle Lösung wie zum Beispiel Kaliumhydroxid auf die betroffenen Hautstellen gegeben werden. Man kann die Warzen aber auch vereisen lassen.
Übrigens: Wer einmal mit den lästigen Knötchen zu kämpfen hat, ist leider keinesfalls immun dagegen. Die Warzen können immer wieder auftreten.
Christof Metzler, ein Kinderarzt vom Bodensee erklärt im nachfolgenden Video wie man die befallene Haut sanft behandeln kann:
Auch wenn die Ansteckungsgefahr sehr hoch ist, kann man das Risiko daran zu erkranken mit ein paar einfachen Tipps minimieren:
Quelle: Wunderweib / PraxisVITA/Onmeda