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Diese Personen sind besonders gefährdet

Die Krätze ist zurück in RLP

Die Berichte über das Auftreten der Hauterkrankung Krätze häufen sich. Experten vermuten, dass es in Rheinland-Pfalz eine hohe Dunkelziffer gibt. Besonders gefährdet sind dabei Liebespaare und pflegebedürftige Menschen.

Nicht alle Fälle werden gemeldet

Das Problem bei der hochansteckenden Erkrankung ist, dass es keine allgemeine Meldepflicht gibt. Daher rechnen die Behörden mit einer hohen Dunkelziffer an Betroffenen. Fälle von Krätze müssen nur gemeldet werden, wenn sie in Gemeinschaftseinrichtungen auftauchen, beispielsweise in Seniorenheimen, Kindergärten oder Schulen.

Bundesweiter Anstieg der Zahlen

In der ganzen Bundesrepublik ist ein Anstieg der Hauterkrankung zu verzeichnen. Während dem Gesundheitsamt im vergangenen Jahr nur vereinzelt Ausbrüche von Krätze in Gemeinschaftseinrichtungen gemeldet wurden, ging bislang im Jahr 2017 beinahe täglich eine Meldung beim Amt ein.

So wurde vor einem Monat ein Krätze-Vorfall an einer Mainzer Schule bekannt: Eine Fünftklässlerin hatte sich mit der Krankheit infiziert, ohne dass es ihr bewusst war. Erst nach einer Woche blieb sie vom Unterricht fern, da zuvor keine eindeutige Diagnose gestellt wurde. Inzwischen geht es dem Mädchen wieder gut. 

Was ist Krätze überhaupt?

Die juckende Hautkrankheit wird von Milben übertragen und kommt in verschiedenen Formen vor. Das Ungeziefer bohrt sich in die Haut von Mensch und Tier.

Ist die Krätze ausgebrochen, jucken die betroffenen Stellen. Jedoch sollte man sich keinesfalls kratzen. Hierdurch werden Keime übertragen, die zu einer erheblichen Entzündung führen können. 

Diese Personen sind besonders gefährdet

Gerüchten zufolge, soll es durch unhygienische Umgebungen übertragen werden – das stimmt allerdings nicht immer. Vor allem tritt die Erkrankung in Schulen, Kindergärten und Altenheimen auf, da dort in der Regel mehrere Menschen versammelt sind.

Die am meisten betroffenen Personengruppen sind Liebespaare und pflegebedürftige Menschen. Das liegt daran, dass die Milben mehrminütigen Hautkontakt für eine Übertragung „brauchen“. Beim Kuscheln oder bei der Körperpflege ist hier also das erhöhte Risiko gegeben.

Aufgrund hoher Ansteckungsgefahr sollten Betroffene grundsätzlich immer einen Arzt aufsuchen.

Quelle: Stern